digitales religonsbuch

Gott

aus Maria H. Duffner: „Digitales Religions Buch“ 2000–
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Existiert Gott? - Gottesbeweise

Die „ewige Frage“ des Menschen

Im Unterschied zum Tier nimmt der Mensch die Welt, seine Mitmenschen und sich selbst nur mit den Sinnen wahr, sondern ist bestrebt, seine Umwelt und sich selbst zu verstehen und zu deuten. Er fragt nach dem „Woher“ und „Wohin“ der Welt und des Lebens. Vor allem will er wissen, wozu er lebt und was der Sinn seines Daseins ist. Er sucht einen letzten Grund und Sinn seiner Existenz. Dieses Suchen beschäftigt alle Menschen. Die Völkerkunde zeigt deutlich, dass es keine Zeit menschlicher Geschichte ohne Religion gegeben hat. Auch Gottesleugner gehen davon aus, dass der Mensch das Wesen ist, „das nicht aufhören wird, Fragen zu stellen, die nur ein Glaube beantworten kann“. (G. Szcesny, Die Antwort der Religionen) Die Erfahrungswissenschaften lassen uns hier im Stich. Zu den tiefsten Fragen nach dem Grund und der Bestimmung der Welt und dem Sinn des Lebens nimmt jeder Mensch in der Form des Glaubens Stellung. Manche glauben an die ewige Materie, andere an den Zufall, wieder andere wollen sich damit nicht abfinden.

Immer wieder stellt sich Menschen - vor allem wenn sie sich in einer Krise befinden – die Frage, ob es überhaupt einen Gott geben kann, der Leid, Not, Terror und Tod zulässt.

Aber auch Menschen, die sich nicht in einer Krise befinden, stellen die Frage, wo Gott ist, wer er ist und ob er überhaupt existiert. Und es wurden Hinweise gefunden, die auf eine Existenz Gottes schließen lassen – dies sind aber keine „Beweise“ im naturwissenschaftlichen Sinn, auch wenn sie allgemein unter der Bezeichnung „Gottesbeweise“ laufen.

Der Philosoph Martin Heidegger formuliert die Frage nach einem höchsten Wesen so: „Wie kommt es, dass es überhaupt etwas gibt und nicht vielmehr nichts?“

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