digitales religonsbuch

Gott

aus Maria H. Duffner: „Digitales Religions Buch“ 2000–
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Existiert Gott? – Gottesbeweise

Platon

Biographische Angaben

geboren 428/427 v.Chr. wahrscheinlich in Athen, gestorben 348/347 v.Chr. in Athen. Platon ist einer der bedeutendsten Philosophen der Antike, dessen Lehre als Gegenpol zur Scholastik bis heute unser Denken prägt. Platon war ein Schüler Sokrates (gest. 399 v. Chr.) Aus dem reichen platonischen Schaffen ist hier im Zusammenhang mit der Frage nach Gott die sogenannte „Ideenlehre“ wichtig:

Die „Ideenlehre“ Platons

Der Mensch muss oft schmerzlich erkennen, dass Vieles, was er wahrnimmt nur der „Schatten“ der Wirklichkeit ist (vgl. das Höhlengleichnis); dass es dem Menschen oft nicht möglich ist, das Eigentliche wahrzunehmen. Platon beobachtet aber, dass jeder Mensch sich nach dem Einen, dem Wahren, dem Guten und dem Schönen sehnt. Platon nennt diese unkörperlichen, unveränderlichen und ewigen Gegebenheiten „Ideen“, in denen er Ur- und Vorbilder all jener Dinge erblickt, die wir im Alltag wahrnehmen. Diese „Ideen“ sind Teil der ewigen, absoluten „Idee“ („ἰδέα“) auf die alles zurückgeht.

Für Platon ist es klar, dass die Sehnsucht nach diesen „Ideen“ ihren Sitz in der Seele (ψυχή) haben muss, die ihrerseits Anteil an der Ewigen Idee gehabt hatte, bevor sie Wohnung im Körper (φύσης) genommen hat. Wegen dieses Anteils an der Ewigen Idee ist die Seele auch unsterblich.

Anders ausgedrückt: Das Streben des Menschen nach dem Einen (der Ganzheit, der Vollkommenheit), dem Wahren, dem Guten und dem Schönen sind für Platon die Indizien, dass es Etwas/Jemanden gibt, der der absolut Eine – Vollkommene, der unbestechlich Wahre, der absolut Gute und Schöne ist.

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