digitales religonsbuch

Gott

aus Maria H. Duffner: „Digitales Religions Buch“ 2000–
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Jesus Christus – Gottes Sohn

Gottesbild – Bild Jesu

Jesus im Bild

Jesus ist der Sohn Gottes, der Mensch geworden ist. „Philippus sagte zu Jesus: ‚Herr, zeig uns den Vater!‘ und Jesus antwortete: ‚Philippus, ich und der Vater sind eins; wer mich sieht, sieht auch den Vater.‘“ (Jo 14,8f.) In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich gerade aus der Überzeugung, daß Jesus Sohn Gottes ist, die Frage, ob man Jesus malen dürfe. Denn wenn Jesus Gott ist, kann und darf man ihn nicht malen (vgl. Bilderverbot); außerdem besteht die Gefahr, dass die menschliche Natur Christi geleugnet wird. Wird aber gesagt, dass man ein Bild Jesu malen kann, weil er ja Mensch war, besteht die große Gefahr der Leugnung der Gottheit Christi.

Es kam zum Bilderstreit, der erst durch die Beschlüsse des 2. Konzils von Konstantinopel 787 beigelegt werden konnte. Christusikone Dort wurde festgestellt, dass es rechtens sei, ein Bild von Jesus zu malen, da er wirklich ganz Mensch war. Da Christus nach dem Zeugnis seines Vaters bei der Taufe (Mt 3,17 par.) wirklich Gottes Sohn ist und weil Christus selbst sagte: „Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Jo 14,9), so ist das Bild Christi zugleich auch das einzig mögliche Gottesbild. Daher sind im Heiligenschein in den Ikonen Christi die Buchstaben ὁ ὦν (o on) zu sehen. Dieses „ὁ ὦν“ ist die griechische Übersetzung des Gottesnamen JHWE und heißt „der Seiende - der war, der ist und der sein wird“. Damit ist es klar, Christus nicht nur ganz Mensch sondern auch ganz Gott ist und dass wir in ihm unserem Gott begegnen können!

XP

Im ersten und 2.Jahrhundert finden wir das ΧΡ-Zeichen (die ersten beiden Buchstaben von Χριστός = Christus) und den Fisch

Dieser Fisch wurde als Erkennungszeichen gezeichnet. Das griechische Wort für Fisch ist „ΙΧΘΥΣ“. Die Buchstaben dieses Wortes sind zugleich die Anfangsbuchstaben (daher nennt man das einen Akrostich) folgender Worte, die eben das älteste Glaubensbekenntnis darstellen:

  • I — Ιήσους = Iesous = Jesus ichthys (ἰχθύς)
  • Χ — Χριστός = Christos = Christus
  • Θ — Θεού = Theou = Gottes
  • Υ — Υιός = Yios = Sohn
  • Σ — Σωτήρ = Soter = Erlöser

Ende des 2.Jahrhunderts tauchen die ersten Zeichnungen von Jesus auf: ein relativ junger, bartloser Mann. Erst etwa ab dem 6.Jahrhundert wird das Bild Christi vereinheitlicht: ab diesem Zeitpunkt wird er als Mann mit Bart und Mittelscheitel dargestellt. Es gibt Vermutungen, dass diese Vereinheitlichung mit dem Auftauchen des Grabtuchs von Turin in Zusammenhang gebracht wird. (vgl. Film: Der stumme Zeuge!)

Vor allem im Westen gibt es im 2. Jahrtausend unterschiedliche Darstellungen Christi. Die nachfolgenden Bilder wollen schlaglichtartig verschiedene Darstellungen zeigen:

Das (nicht unumstrittene) Grabtuch von Turin: Turiner Grabtuch

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