digitales religonsbuch

Gott

aus Maria H. Duffner: „Digitales Religions Buch“ 2000–
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Jesus – Gottes Sohn

Gottesbild – Bild Jesu

Bereits im 2. Jahrhundert nach Christi Geburt entstanden die ersten Darstellungen von Jesus. Daran entzündete sich ein Jahrhunderte dauernder Streit, der im 6. und 7. Jahrhundert eskalierte und viele Tote auf beiden Seiten forderte. Worum ging es dabei?

Bilderverbot und Bilderstreit

  • Das Bilderverbot
    Im 1. Gebot wird den Gläubigen untersagt, ein Bild von Gott zu malen oder zu schnitzen. Es ist nämlich unmöglich, ein Bild von Gott zu malen, weil Gott immer größer ist als jedes Bild. Die Gefahr besteht darin, wenn ich mir ein Bild von Gott mache, enge ich Gott ein. Es gibt Situationen, in denen dieses Bild zerbricht. Das kann dazu führen, daß schwerste religiöse Probleme entstehen, die sogar zum Unglauben führen können. „Gott ist nicht so, wie ich ihn mir vorstelle, daher gibt es ihn nicht.“
  • Der Bilderstreit
    Wie oben erwähnt, begann man bereits im 2. Jahrhundert nach Christus, Jesus bildlich darzustellen. Aber es gab viele Menschen ("Bilderfeinde" = Ikonoklasten), die sich auf das 1. Gebot beriefen und die Ablehnung der Darstellung Christi damit begründeten, da er Gott sei, könne man ihn nicht malen. Die "Bilderfreunde" hielten dem entgegen, da Christus auch voll und ganz Mensch war, könne man ihn sehr wohl malen. Es ging im letzten um die Angst, dass eine der beiden Naturen Christi (Gott bzw. Mensch) abgelehnt werde. Kaiserin Irene rief 787 das 7.Ökumenische Konzil ein (2.Konzil von Nikaia), um dem Bilderstreit ein Ende zu bereiten. Die Theologen und Bischöfe dieses Konzils kamen zu dem Ergebnis, daß die fortwährende Betrachtung der Bilder Jesu, der Gottesmutter, der Engel und Heiligen die Gläubigen immer mehr anregt, der Urbilder zu gedenken ( die hinter diesen Bildern stehen), sie zu lieben und ihnen Gruß und ehrerbietung zu erweisen. Die dem Bild erwiesene Ehre gi8lt nicht dem Bild (Holz, Stein, sonden geht auf das >Urbild über.  das Bild Jesu darf gemalt werden, da sonst die menschliche Natur geleugnet würde, und als Gottesbild verehrt werden, das Jesus Gott und Mensch zugleich und damit Abbild des Vaters ist. Der Bilderstreit flammt nochmals auf und konnte erst 878 beigelegt werdern. --- Im Westen war die Diskussion um das Bild Jesu/Gottesbild nie eine Frage! Für die östlichen Christen ist die Gottesbegegnung nicht nur in der Kommunion möglich (intimste und innigste Art der Begegnung) sondern auch im Bild (Ikone) und im Wort der Schrift.
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