digitales religonsbuch

Die Heilige Schrift - ὁ Βιβλός (das Buch)

aus Maria H. Duffner: „Digitales Religions Buch“ 2000–
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Das Erste (Alte) Testament — AT

Sündenfall

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Gen 3,1-24
Textform Fabel (die Schlange kann sprechen; sie vertritt menschliche Verhaltensweisen
Aussage
  1. der Mensch entscheidet sich aus freiem Willen gegen den Willen Gottes, um zu werden "wie Gott" — denn obwohl der Mensch als endliches Wesen ("von der Erde genommen" = sterblich). Gott hat die Größe, diese Entscheidung gegen ihn anzunehmen.
  2. das, was dem Menschen schadet, ist oft verlockender, als das, was ihm gut tut
  3. es ist oft sehr schwer, den Überredungskünsten anderer Stand zu halten
  4. hat der Mensch Unrecht begangen, versucht er gerne, die Schuld (ev. auf das schwächste Glied) abzuschieben — Sündenbockproblematik!
  5. erkanntes Unrecht führt zur Bloßstellung — „Nacktheit“ — Schutzlosigkeit!
  6. Alles hat seine Konsequenzen, die sich immer auch auf Andere auswirken — die Menschen gehören alles zusammen!
Entstehungszeit Um 1000 v. Chr. — Großreich des König Davids - die Menschen ahnen ein wenig vom Paradies nach den langen Jahren in der Wüste haben sie nun in Israel Wasser und Nahrung (aber nicht ohne Mühe und Plage)
Übersetzungsfehler „Apfel“: Es geht um die Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse (lat: de ligno autem scientiae boni et mali ne comedas ...): mali ist der 2. Fall (Genitiv) sowohl vom Wort malum = das Böse als auch malum = der Apfel. Bei der Übersetzung hat man auf den (logischeren) Apfel "gegriffen".
Konsequenzen
  • Die Überheblichkeit, das "Sein-Wollen wie Gott" bedeutet ein Sich-Abwenden von Gott, denn man fühlt sich selbst stark und mächtig und groß. Diese Abwendung führt zu einer Sinnleere von Leben und Arbeit
  • Die Arbeit wird nur mehr als überlebensnotwendig gesehen. Die Freude an der Kreativität, am Anteil der Schöpfung Gottes wird kaum mehr erfahren.
  • Das Leid der Frau gründet ebenfalls in der Sterblichkeit und Sinnentleertheit. Wird der Ursprung in Gott nicht mehr gesehen, dann stellen sich die Menschen übereinander und nicht mehr nebeneinander — das ist der Beginn von Neid und Zank und Streit
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