digitales religonsbuch

Konzilien, Lebensäußerungen der Kirche

aus Maria H. Duffner: „Digitales Religions Buch“ 2000–
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Was sind Konzilien?

Konzil - lat. con-cilium von con-calare = zusammenrufen - Versammlung, Kreis, Schar

in der Kirche: Zusammenkunft verantwortlicher Bischöfe (Theologen), um auf Fragen der Zeit in Übereinkunft Antworten zu finden, die dem Geist und der Lehre Christi entsprechen.

Die Kirche ist keine statische Gemeinschaft, d.h., dass die Kirche keine Gemeinschaft ist, die von Jesus so und nicht anders gegründet wurde und dass sich daran jetzt und in alle Ewigkeit nichts ändern darf,
sondern: die Kirche ist eine dynamische große Gemeinschaft, die sich auf der Lehre Jesu basierend entwickelt hat, die zu Zeitfragen - philosophischen, wissenschaftlichen, sittlichen (ethischen und moralischen) Problemen Stellung nehmen MUSS, um glaubwürdig zu sein; die aber trotzdem oder gerade deswegen den Geist Gottes in der Welt verwirklichen soll.
Dazu ist es notwendig, dass von Zeit zu Zeit - oft mit relativ großen Abständen - Treffen der Bischöfe und großen Theologen, stattfinden, sodass miteinander der Weg der Kirche in der Gegenwart gefunden werden kann.

Tatsache ist, dass es bei den Konzilien immer wieder Situationen gab, wo man alle vorbereiteten Lösungsmöglichkeiten schlussendlich zur Seite legte, um miteinander einen für viele überraschenden neuen Weg zu finden.

Es ist aber auch notwendig, dass diese Beschlüsse, diese Wege, die da in der Gemeinschaft der Hirten (Bischof: griech. Episkopos = Hirte) gefunden werden, vom "Fußvolk" angenommen werden. Dazu ist es aber nötig, daß diese Beschlüsse bekannt werden. Allerdings geht das nicht von heute auf morgen. Der Prozess der Rezeption (lat. re-cipere = aufnehmen) dauert oft Jahrzehnte.

Die heutigen katholischen Christen befinden sich in der Phase der Rezeption des 21.Konzils. Das 21.ökumenische Konzil war das Zweite, das im Vatikan gefeiert wurde und dauerte von 1962-1965.

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