digitales religonsbuch

Ich glaube ... an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche

aus Maria H. Duffner: „Digitales Religions Buch“ 2000–
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Wie ist "Kirche" definiert?

Das Mysterion

Das Herz der Kirche aber, das, was alle Gläubige verbindet, ist jene Erfahrung, dass Gott die Menschen liebt. Diese frohe Botschaft ist es, welche die gesamte Hl. Schrift durchzieht. Um das zu verdeutlichen ist Jesus Mensch geworden: Gott liebt die Menschen trotz ihrer Fehler und Schwächen. Der Prophet Jesaja verwendet dafür das Bild des Bräutigams: „So wie der Bräutigam sich über die Braut freut, so freut sich Gott an den Menschen.“ (Jes 62,5). Diese Liebe ist es, die das Heil schafft, die den Menschen leben lässt, ihn aufrichtet und aufbaut. Paulus greift es im Epheserbrief auf (Eph 5,25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen.)


Allgemeine Feststellung:

„Kirche“ ist also das Gebäude; sie ist aber auch die Gemeinschaft der Gläubigen.


frühchristliche Definition

"Die Kirche ist die um den Bischof versammelte Gemeinde"

Ignatios von Antiochien (+ 110/115 in Rom) verwendet erstmals den Begriff „katholisch“ im Brief an die Smyrnäer: 8. Kap. Seid eins mit dem Bischof! „1. Alle sollt ihr dem Bischof gehorchen wie Jesus Christus dem Vater, und auch dem Presbyterium wie den Aposteln; die Diakonen aber ehret wie Gottes Anordnung. Keiner tue ohne den Bischof etwas, das die Kirche angeht. Nur jene Eucharistie gelte als die gesetzmäßige, die unter dem Bischof vollzogen wird oder durch den von ihm Beauftragten. 2. Wo immer der Bischof sich zeigt, da sei auch das Volk, so wie da, wo Jesus Christus ist, auch die "katholische Kirche" ist. Ohne den Bischof darf man nicht taufen noch das Liebesmahl feiern; aber was immer er für gut findet, das ist auch Gott wohlgefällig, auf dass alles, was geschieht, sicher sei und gesetzmäßig.“

Definition in der Confessio Augustana (1530)

„Es wird auch gelehrt, dass allezeit eine heilige, christliche Kirche sein und bleiben muss, die die Versammlung aller Gläubigen ist, bei denen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden. Denn das genügt zur wahren Einheit der christlichen Kirche, dass das Evangelium einträchtig im reinen Verständnis gepredigt und die Sakramente dem göttlichen Wort gemäß gereicht werden. Und es ist nicht zur wahren Einheit der christlichen Kirche nötig, dass überall die gleichen, von den Menschen eingesetzten Zeremonien eingehalten werden, wie Paulus sagt: "Ein Leib und ein Geist, wie ihr berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe" (Eph 4,4-5).“

Definition des 2. Vatikanischen Konzils

„Dies ist die einzige Kirche Jesu Christi, die wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen. Sie zu weiden hat unser Erlöser nach seiner Auferstehung dem Petrus übertragen (Jo 21,17), ihm und den übrigen Aposteln hat er ihre Ausbreitung und Leitung anvertraut ... . Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Das schließt nicht aus, daß außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden sind, die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindrängen.“ (Dogmatische Konstitution Lumen Gentium 8 des 2.Vatikanischen Konzils)

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