digitales religonsbuch

Sakramente

aus Maria H. Duffner: „Digitales Religions Buch“ 2000–2009
Zuletzt bearbeitet am 13.02.2009. Ausdruck am 06.03.2009, um 21:32

Weihe

Wortbedeutung:
Weihe: im althochdeutschen bedeutete "wich" = heilig
  • Diakon (griech. Diakonos = Diener)
  • Priester (griech. Presbyteros = der Älteste)
  • Bischof (griech. Episkopos = der "Aufseher", einer der dazu schaut)
Ursituation des menschlichen Lebens
Berufung, Leitungsamt
Menschliche Grunderfahrung
Verantwortung übernehmen, Beruf und Berufung verspüren und verwirklichen
Empfänger:
nur getaufte und gefirmte Männer
  • Diakon: Die Diakonatsweihe wird entweder als Vorstufe zum Priestertum unverheirateten oder verwitweten Männern, die auf der Uni Theologie studiert haben, gespendet.
    Oder sie wird als Sakrament des Dienens in ihrer ursprünglichen Bedeutung lebenstüchtigen und erfahrenen Männer ("viri probati"), die auch verheiratet sein können, gespendet.
  • Priester: Unverheiratete (verwitwete) Diakone können zum Priester geweiht werden.
  • Bischof: Priester, die nach Möglichkeit die Befähigung zum Lehramt an der Hochschule erworben haben.
Spender:
bei Diakons- und Priesterweihe: der Bischof; Handauflegung durch alle anwesende Priester
bei Bischofsweihe: ein Bischof im Auftrag des Papstes in Gemeinschaft mit mindestens zwei weiteren Bischöfen
Häufigkeit:
Diakonats-, Priester- und Bischofsweihe kann nur je einmal erteilt/empfangen werden.
Voraussetzung:
Diakonat der viri probati: entsprechende Kurse zur Vorbereitung; Leben im Sinne Jesu und der Kirche. Viri probati können verheiratet sein; nach dem Tod der Frau ist aber keine weitere Ehe mehr möglich.
Diakon, Priester, Bischof: Theologiestudium, Bereitschaft zu einem ehelosen Leben
Angebot Gottes:
Gott will, daß seine Liebe und seine Treue allen Menschen offenbar wird.
Antwort des Gläubigen:
Engagierte Gläubige möchten die positiven Erfahrungen mit Gott, mit der Frohbotschaft und mit der Kirche in besonderer Weise weitergeben.
Zeichen:
Handauflegung und Salbung
deutendes Wort:
Segne, heilig und weihe deinen Diener N., den du erwählt hast.
inneres Geschehen:
Die Weihe stellt ein unauslöschliches Siegel der besonderen Berufung dar. Sie kann nicht rückgängig gemacht werden.
Gemeindebezug:
Der Geweihte stellt sich in den Dienst der Gemeinde - als ihr Hirte, Lehrer und Prophet
Ursprung:
  • letztes Abendmahl
  • Auftrag zu binden und zu lösen, zu vergeben bzw. nicht vergeben
  • Sendung der Apostel vor der Himmelfahrt
Besonderheit:
Die Fülle des Weihesakrament liegt im Bischofsamt vor.
Nur in der römisch-katholischen Kirche ist das Weihesakrament untrennbar mit dem Zölibat verbunden.
andere Konfessionen:
  • In den Ostkirchen ist ebenso wie in der katholischen Kirche die Weihe ein Sakrament. Die Bischöfe - und damit auch die von ihnen geweihten Priester stehen in der "apostolischen Sukzession".
    Vor der Diakonatsweihe ist eine Heirat möglich und erwünscht; nach der Diakonatsweihe ist keine Eheschließung mehr möglich. Die Bischöfe sind praktisch immer Mönche.
    Das Weihesakrament in allen drei Stufen kann nur nach der Zustimmung der Gläubigen ("axios-Rufe") gespendet werden
  • In den evangelischen Kirchen haben Priester und Bischöfe nur Verwaltungsfunktion. Sie werden gewählt und dann in ihr Amt eingeführt. Sie haben - mit Ausnahme der Kirche von Schweden - keine "Apostolische Sukzession".
    In der evangelischen Kirche können Pfarrer heiraten. Die Beauftragung ist nicht an das männliche Geschlecht gebunden!
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